“Na wie gut, daß dein Fell gleichzeitig auch deine Beulen überdeckt. Ich werde dir
in Italien all die schönen Dinge, die du nicht sehen kannst, gut beschreiben, damit
du sie dir vorstellen kannst. An Phantasie hat es dir ja noch nie gemangelt. Und
wenn dein Fell endlich lang genug ist, stehen dir gewiß auch dreadlocks”.
“Will keine dreadlocks, und Italien will ich selber sehen”, maulte der kleine Mond.
Markus-Aurelius überlegt. Es könnte natürlich ins Auge gehen, wenn er im Urlaub seinem
Traumsternchen begegnete und er an ihr vorüberflog, weil er es nicht sehen konnte.
Ebenso unglücklich konnte es enden, wenn er ein häßliches Sternchen küßte und es
nicht einmal bemerkte, weil er dieses Sternchen ebenfalls nicht erkennen konnte.
Aber ganz besonders unvorteilhaft erschien es ihm, daß er mit seinem vollfelligen
Vollfell keine einzige Eissorte richtig erkennen konnte. Das ging ja in einem Italien-Urlaub
gar nicht - schon überhaupt nicht wo Lieselotta ihm doch versprochen hatte, mit ihm
die leckerste Eisdiele des ganzen Landes an der Ecke in Pienza zu besuchen. Außerdem
war es auf dieser komischen Erde im Sommer ganz schön heiß unter den vielen Haaren.
“Ich muß zum Friseur”, entschloß er sich “bringst du mich hin?”
Am nächsten Tag saß Markus-Aurelius bequem auf Lieselottas Schulter und wurde zum
Friseur getragen. Den ganzen gestrigen Tag hatte er damit verbracht, sich zu überlegen,
welche Frisur ihm wohl besonders gut stehen würde. Wie gut, daß er überhaupt nicht
eitel war...
Dazu hatte er Illustrierte gewälzt und Photos im wwsw (world-wide-sternchen-web)
angeschaut. Lieselotta mußte ihm sein Fell auf dem Kopf zu einer Palme binden, damit
er überhaupt etwas sehen konnte. Im Internet war er bei ‚wwsw.moon-hair.mo‘ endlich
fündig geworden. Auf dieser Seite konnte er mit einem Programm experimentieren. Er
mußte dort einfach nur ein Photo von sich hochladen, und schon konnte er verschiedene
Frisuren an seinem Photo ausprobieren.